Motto 2004:
Der GCC feiert und singt,
Gott Neptun heut´ das Zepter schwingt
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AZ-Bingen v.
27.01.2004 von Joachim Cohausz
Die erste Fastnacht
unter Wasser
Beim GCC schwingt Gott Neptun das Zepter /
Spritziges Vergnügen bei Gaulsheimer Sitzung
Ganz auf das maritime Fastnachts-Motto
eingestellt war auch die Lustige Garde des GCC.
Foto: hbz/Kristina Schäfer
GAULSHEIM Die erste Fastnacht unter Wasser in
ganz Rheinhessen: Irgendwie logisch,
dass dies ausgerechnet dem Carneval Club im
hochwassergefährdeten Gaulsheim einfiel.
Eine witzige Idee, die diesjährige Session
unter das Motto
"Der GCC feiert und singt, Gott Neptun
heut´ das Zepter schwingt" zu stellen.
Und so war die erste Familiensitzung der
Gaulsheimer denn auch ein spritziges Vergnügen.
Aber, so mancher Gag soff leider auch ab. Und
das lag nicht an den
Aktiven, die sich wie jedes Jahr große Mühe
gegeben hatten. Diese mussten vielmehr, genauso wie die
Zuhörer, die wirklich zuhören wollten, unter
den Besuchern leiden, die ständig mit lautstarken Gemurmel
störten. Sicher nicht böse gemeint, aber doch
ärgerlich, wenn ein Teil des Auditoriums vor allem die
ernsthafteren, politischen Vorträge nicht zu schätzen
weiß. Hauptleidtragender hier: Protokoller Walter
Müller, der einmal mehr zeigte, dass er es
gerne wagt, sich schwieriger Themen anzunehmen. Irak-
Krieg, leere Sozialkassen, LKW-Maut - Müller
ließ kein Thema aus. Doch auch die lokale Politik bekam
ihr Fett weg: Er wolle doch gerne einmal
wissen, wie schnell etwas dagegen unternommen werden
würde, wenn sich einmal auf die Elisenhöhe so
viele Schwerlaster verirrten wie nach Gaulsheim.
So richtig das Eis brechen konnten an diesem Abend
diejenigen, die entweder mit Tanz - die Garde und
die Grufti-Garde überzeugten mit klasse
einstudierten Sbowtänzen - oder mit Kokolores Stimmung
machten. Christine Messer und ihr Freund
"Schnick" etwa, die sich im vergangenen Jahr an Fassenacht
kennen gelernt hatten. "Schnick"
erzählte, wie es ist, wenn man in die Fastnachtsfamilie Messer
aufgenommen wird: Statt "Ich heirate eine
Familie" heiße es: "Ich heirate einen Fastnachtsverein". Und
das Kürzel ABM bedeutet für ihn nun:
"Arbeiten bei Messers." Erst recht zum Lacherfolg wurde der
Vortrag, als die beiden Peinlichkeiten des
Ortsgeschehens ausplauderten - bei voller Namensnennung
der Betroffenen selbstverständlich.
Genauso unterhaltsam präsentierte sich als
Hausmann Jörg Winter, der auch als Sitzungspräsident ein
lockeres Mundwerk bewies: "Curling ist der
optimale Frauensport. Man braucht einen Wasserkessel und
einen Schrubber und geht in gebückter
Haltung." Eine Überraschung gelang Andreas Werra, der es nicht
verwinden konnte, dass im vergangenen Jahr die
Gesangsgruppe Trio Humor ihren Abschied gegeben
hatte. Ganz alleine, "das ist in
Deutschland jetzt so üblich, drei fliegen raus und einer bleibt
übrig",
präsentierte er die Gassenhauer des Trios,
selbstverständlich mit aktuellen Texten. Intelligent, satirisch,
manchmal bösartig - ein echter Werra-Vortrag
eben.
Stark wie immer die Gesangsgruppe Wicke-Wacke,
die es versteht, intelligente Texte musikalisch
hervorragend darzubieten oder einfach mal gute
Laune zu verbreiten. Wicke-Wacke, soviel ist klar, geht
auch bei einer Unterwassersitzung nie unter.
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